Drei Generale für Diplomaten statt Granaten!

Harald Kujat, General a.D. der Luftwaffe, Generalsinspekteur der Bundeswehr und ehem. Vorsitzender des NATO-Militärausschusses

„Der Fanatismus, mit der diese Politik (der Bundesregierung – d. Red.) betrieben wird, ohne nach links und rechts zu schauen, vor allem auch ohne Rücksichtnahme auf das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung, auch ohne zu bedenken, welche Konsequenzen diese Politik für die ukrainische Bevölkerung hat, die unter diesem Krieg leidet, mit hunderttausenden Toten, mit der Zerstörung dieses Landes – all das wird verbrämt damit, dass man sagt ‚Die Ukraine muss gewinnen!‘. Geradezu als eine Beschwörungsformel sagte ein deutscher Minister bei seinem Besuch in der Ukraine ‚Die Ukraine wird gewinnen, weil sie gewinnen muss!‘. Das ist keine Politik, das ist Fanatismus.“

„Putin hat mehrfach erklärt, dass er zu Verhandlungen bereit ist. ER hat beispielsweise am 17. Juni als die afrikanische Friedensdelegation zu Verhandlungen in Russland war, gesagt, er ist jederzeit mit jedem zu verhandeln, der bereit ist, gerechte Verhandlungen zu führen und die beiderseitigen Sicherheitsinteressen anzuerkennen. Die Ablehnung ist immer vom Westen erfolgt.

Quelle: Interview bei HKCM am 5. 11. 2023

 

Brigadegeneral a.D. Erich Vad

„Militärische Abschreckung ist wichtiger Teil unserer Verteidigungsstrategie. Zu ihr gehören aber auch Dialogbereitschaft, Entspannungspolitik und vertrauensbildende Maßnahmen. Diese sogenannte Harmel-Doktrin wurde seit den 60er-Jahren vom westlichen Verteidigungsbündnis praktiziert. Im Umgang mit der Ukraine und mit Russland vermisse ich letztere. Ich halte unter den jetzigen Bedingungen und bei der jetzigen Lage einen Angriff Russlands auf die Nato für eher unwahrscheinlich. Die eingesetzten russischen Streitkräfte sind zu schwach, um die gesamte Ukraine besetzen zu können, und erst recht, um einen Krieg mit der Nato zu riskieren.“

Die Nato will nicht Kriegspartei werden. Die finanziellen und materiellen Zuwendungen aus den USA versiegen. Insofern frage ich mich seit langem: Wohin sollen Waffenlieferungen führen, wenn sie nicht die Kriegswende zugunsten der Ukraine bringen? Weshalb werden sie nicht um diplomatische Maßnahmen ergänzt? Es gab viele Friedens- und Verhandlungsinitiativen in den letzten Monaten, von Deutschland und aus der EU ist nichts gekommen. Nach wie vor fehlen mir ein realistisches strategisches Konzept für den militärischen Abschluss der Kampfhandlungen und vor allem ein politisches Konzept, wie man aus diesem Konflikt, in dem es keine militärische Lösung gibt, herauskommt.

Quelle: Berliner Zeitung 11. 02. 2024

 

Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof

„Ich habe nicht 37 Jahre als Soldat gedient, um den Frieden zu bewahren, und um jetzt kommentar- und tatenlos zuzusehen, wie Deutschland langsam, aber wahrscheinlich auf eine aktive Teilnahme an einem fremden sinnlosen Krieg zugesteuert wird. Unsere „Heiligen Drei Könige“, Herr Bundeskanzler Scholz, Herr Minister Lindner und Herr Minister Dr. Habeck, haben in ihren jungen Jahren zunächst alle den Wehrdienst für Deutschlands Recht und Freiheit und die Bewahrung unserer Demokratie verweigert. Sie geben nun weit mehr als 10 Milliarden Euro Steuergelder pro Jahr für das „Recht“, die „Freiheit“, die „Demokratie“ und die “westlichen Werte” in einem fremden Staat aus, der weder eine Demokratie ist noch westliche Werte vertritt. Sie verlängern mit unseren Steuergeldern und dem Blut fremder Wehrpflichtiger einen inzwischen sinnlos gewordenen Krieg.

Quelle: Der General wandte sich in zwei Offenen Briefen an den Bundeskanzler

 

Weihnachtsbotschaft des

Papstes 2023   Urbi et Orbi

„Zum Fürst des Friedens ‚Ja‘ zu sagen, bedeutet also, ‚Nein‘ zum Krieg zu sagen – und zwar mit Mut: Nein sagen zum Krieg, zu jedem Krieg, zur Logik des Krieges selbst, der eine Reise ohne Ziel, eine Niederlage ohne Sieger und ein Wahnsinn ist, für den es keine Entschuldigung gibt. …

Um aber „Nein!“ zum Krieg zu sagen, muss man „Nein“ zu den Waffen sagen. Denn wenn der Mensch, dessen Herz unstet und verwundet ist, Werkzeuge des Todes in Händen hält, wird er sie früher oder später einsetzen. Und wie kann man von Frieden sprechen, wenn Produktion, Verkauf und Handel von Waffen zunehmen? Wie zur Zeit des Herodes bewegen sich heute die Machenschaften des Bösen, die sich dem göttlichen Licht widersetzen, im Schatten der Heuchelei und des Heimlichen: Wie viele bewaffnete Massaker ereignen sich in ohrenbetäubender Stille, ohne dass viele davon erfahren! Die Menschen, die keine Waffen, sondern Brot haben wollen, die sich abmühen, um über die Runden zu kommen und um Frieden bitten, wissen nicht, wie viel öffentliches Geld für Rüstung ausgegeben wird. Doch sie sollten es wissen! Darüber soll man sprechen, darüber soll man schreiben, damit die Interessen und Gewinne bekannt werden, die die Drahtzieher des Krieges sind.“

Quelle:

https://vaticannews.va/de/papst/news/2023-12/weihnachten-botschaft-wortlaut-franziskus-urbi-orbi-25-12-2023.html